Die BesucherInnen der Klimawache Bonn scheinen eine recht wetterfeste Gemeinde zu sein, obwohl sie Gott sei Dank noch nicht so oft Gelegenheit hatte dafür zu trainieren. Denn obwohl die Vorhersage just für die Zeit ab 18:30 starken Regen angekündigt hatte, konnten wir trotzdem rund 40 Besucher auf dem Münsterplatz begrüßen.
Fair Fashion versus Fast Fashion und die Auswirkungen auf unser Klima
Marijke Mulder, Koordinatorin für Bildung und Beratung bei FEMNET, hat uns aus der Arbeit des in Bonn ansässigen Vereins berichtet. Das Kernthema von FEMNET ist die Stärkung von Frauenrechten in der global agierenden Textilindustrie, aber natürlich spielen auch Fairtrade sowie Klima- und Umweltkriterien eine große Rolle.
Neben den Informationen im Großen, gab es hier auch wieder viel Interessantes für Bonner BürgerInnen, wie z.B. Hinweise auf Bonner Geschäfte, die faire Mode handeln oder eine Broschüre, die sich speziell mit den verschiedenen Textillabels und Zertifizierungen befasst und Licht auf deren Aussagekraft und Bedeutung wirft. Leider gibt es diese Broschüre nicht Online, aber schaut Euch gerne auf den Seiten von FEMNET um – dort findet Ihr ähnliche Informationen in Hülle und Fülle.
Aber FEMNET ist auch auf anderen Feldern aktiv. Zum Beispiel gibt es am 25. und 26. Oktober in der alten VHS einen Straßentheaterworkshop von FairQuatschen – dem offenen Aktionstreff von FEMNET, bei dem kreative Aktionsformen entwickelt werden.
Basteln für das Klima
Das Repair Café und die Offene Werkstatt im Haus Müllestumpe sind eine Kooperation von Haus Müllestumpe und Bonn im Wandel. Alexander Petersen hat uns erklärt, was so ein Repair Café ist und wie man sich das Geschehen dort vorstellen kann: Menschen die etwas repariert haben möchten werden ermutigt, dies unter fachkundiger Anleitung und mit Hilfe erfahrener BastlerInnen doch einmal selber zu versuchen.
Was soll denn schon schief gehen, wenn man doch vielleicht sowieso schon vorhatte das Ding in die Tonne zu werfen? Oft genug stellt sich dabei aber heraus, daß eine kleine, kostengünstige Reparatur zum Erfolg führt und dem eigentlich schon abgeschriebenem Gebrauchsgegenstand ein zweites Leben gegeben werden kann. Und wir wissen: weniger neue Dinge kaufen bedeutet fast immer auch weniger CO2-Austoß und Ressourcenverbrauch. Zudem haben meist alle Beteiligten wieder etwas dabei gelernt und sind wieder ein kleines Stück weiter gekommen auf dem Weg zur Selbstermächtigung. Außerdem konnte Alexander von vielen kleinen Erfolgsgeschichten berichten, die wirklich Mut machen demnächst – wenn wieder mal ein Gerät den Geist aufgibt – selber einmal dort vorbeizuschauen und den Schraubenzieher zu schwingen.
Was sonst noch war …
Matthias Linn von Oro Verde musste leider aufgrund einer Grippe kurzfristig absagen. Seine Themen „“Systeme verstehen – keine Angst vor Komplexität“ und „Dilemmata – warum es uns manchmal schwer fällt die richtige Entscheidung zu treffen“ bieten aber so viele Verknüpfungspunkte zum Klimawandel, daß wir ihn ganz sicher zu einem der kommenden Termine einbauen können.
Und last but not least geht unser Dank auch diesmal wieder an den Parkpilger, dem unermüdlichen Video-Chronisten der Klimabewegung im Rheinland, der unsere gesamte Veranstaltung per Livestream ins Netz befördert hat. So konnten auch die Besucher, die an diesem Abend den Regenschirm verlegt hatten zumindest Online dabei sein.
Bei der nächsten Klimawache am 19. November wird es um das Thema Welthandel gehen. Da die Aufbauarbeiten für den Weihnachtsmarkt auf dem Münsterplatz dann schon im Gange sein werden, müssen wir noch einmal auf den Martinsplatz ausweichen – das ist dort, wo Mittwochs und Samstags immer der Ökomarkt stattfindet. Wir freuen uns wenn Ihr wieder dabei seid.