In unserer Juniausgabe haben wir uns ausführlich mit dem Thema Nahrungsmittel und deren Produktion in Zeiten des Klimawandels beschäftigt.
Wir haben, dank unserer Expert:Innen, die viele Details und Aspekte aus ihren Fachgebieten berichtet haben, festgestellt, dass es neben den allgemein dazu bekannten Fakten noch so viel mehr zu erfahren und zu lernen gibt. Aber dazu später mehr …
First, not last and not at all least!
Ein riesengroßes Dankeschön einmal mehr an Gerd Schinkel, der sich kurzfristig und spontan entschlossen hat uns zu unterstützen. Wie immer hatte er auch diesmal wieder thematisch passende Lieder aus seinem umfangreichen Repertoire im Gepäck. Begleitet von seinem Bassisten GW Spiller könnt Ihr Euch hier sein Lied „Kuh 38-5-40“ noch einmal anhören
Versäumt bitte auch nicht, seiner Website https://gerdschinkel.jimdofree.com/ einen Besuch abzustatten!
Und gleich danach – oder kurz davor, je nach Gusto – solltet Ihr auch auf dem Youtube-Kanal des Pilgers vorbeischauen. Hier findet Ihr jede Menge Videomaterial von wichtigen Events der Klimaschutzbewegung aus dem Rheinland und darüber hinaus. Auch ihm gilt unser großer Dank für seine unermüdliche Dokumentationsarbeit!
Von der Petrischale bis zum Versuchsfeld …
… reicht die Forschungstätigkeit von Dr. Natalie Laibach vom Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik der Uni Bonn, unserer ersten Expertin bei der Juni-Klimawache.
Die Landwirtschaft ist stark vom Klimawandel betroffen durch Dürre, Extremwetterereignisse und steigende Temperaturen, aber gleichzeitig auch Mitverursacher. Insbesondere Landgewinnung und -nutzung zur Produktion von Futtermitteln spielt eine große Rolle, aber auch der zunehmende Energieeinsatz in der industriellen Agrarwirtschaft.
Bei allen diesen Themen spielt landwirtschaftliche Forschung eine wichtige Rolle. So gilt es z.B. herauszufinden, welche Pflanzen man gut und ertragreich auf nährstoffarmen Böden anbauen kann, um auch solche Flächen verstärkt nutzen zu können anstatt durch Rodung von Wäldern immer neue Nutzflächen zu erschließen. Häufig geht es um eine ganzheitliche Betrachtung von Landwirtschaft und Böden als Ökosystem. So bietet eine größere Biodiversität bessere Anpassungsmöglichkeiten an verschiedene Bedingungen und bedeutet im Praktischen mehr Flexibilität für die Landwirtschaft.
Aber das ist nur ein sehr kleiner Teil des Interviews mit Natalie Laibach. Ihr könnt Euch den kompletten Inhalt hier anschauen:
Planetarische Grenzen der Erde
Ökotrophologin Dr. Gesa Maschkowski von Bonn im Wandel startete mit der Vorstellung des Modells der „Planetarischen Grenzen der Erde“. Seit 2015 ist recht gut bekannt wovon unsere Existenz auf der Erde abhängt. Neben so offensichtlichen Parametern wie Klima und Nahrungserzeugung zählen u.a. auch die Ozeane, die Artenvielfalt, die Nährstoffkreisläufe und die Landnutzung zu den wichtigen Faktoren. Das Problem ist: viele dieser relevanten Resourcen nutzen wir bereits jetzt bis zum Anschlag oder schon weit darüber hinaus.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: auch wenn wir nur innerhalb der planetaren Grenzen wirtschaften, können wir 11 Milliarden Menschen ernähren. Dazu bedarf es aber einiger Maßnahmen wie z.B. die drastische Senkung des Fleischkonsums um 50% weltweit, in Europa müssten wir sogar um ca. 80% reduzieren. Sollte es uns jedoch gelingen das gesamte Ernährungssystem umzustellen hätten wir einen enorm mächtigen Hebel um den Klimawandel aufzuhalten. 1/4 bis 1/3 aller Klimagase entstehen im Ernährungssystem, von der landwirtschaftlichen Erzeugung über Verteilung die bis hin zur Kompostierung.
Dies und noch mehr Informationen sowie vielversprechende Erfolgsbeispiele, aber auch die Erklärung warum die Preise lügen, findet Ihr hier im Video zum buchstäblichen „nach schauen“
Und was läuft in Bonn?
Nach so vielen Informationen zu den globalen Zusammenhängen haben wir aber auch einen Blick darauf geworfen, wie wir hier bei uns in Bonn schon helfen können, den Schalter für eine klimagerechte Ernährung und Landwirtschaft umzulegen. Dazu haben wir Bonner Initiativen gebeten sich kurz noch einmal vorzustellen. Und das sind mittlerweile schon recht viele:
- Foodsharing und die Fairteiler: Lebensmittel vor der Vernichtung retten und lieber aufessen
- FoodCoop: Einkaufsgemeinschaft, gemeinsam mit regionalen gut lagerbaren Lebensmitteln versorgen
- StadtLandMarkt: e.V., u.a. Veranstalter des Bauernmarkt in der Altstadt
- SoLaWi: genossenschaftlich organisierter Bio-Gemüseanbau
- Himmel un Ääd: Lieferkiste von „umme Ecke“ für regionale Lebensmittel
- Schokofahrt: Co2-freier Transport von Schokolade mit Segelschiff und Lastenrad
- Unverpackt-Läden in Bonn:
Freikost Deinet (Duisdorf)
Et Bönnsche Lädsche (Wilhelmsplatz)
Vielen Dank an alle Klimawächter:Innen, an unsere Expert:Innen, an Gerd und GW, die mit uns den Klimaschutz mit allen Facetten zu den Menschen auf die Straße tragen. Denn es gilt immer noch und mehr denn je: Klimaschutz muss Thema bleiben!